Wenn der römische Feldherr und Staatsmann vor mehr als 2000 Jahren am Ende jeder Rede den Satz sprach: Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Karthago zerstört werden muss. Wenn im Mittelalter missgünstige Menschen behaupteten ihre Nachbarin wäre bei Vollmond mit dem Besen übers Hausdach geflogen. Und wenn heute Jugendliche in sozialen eine Klassenkameradin der Promiskuität beschuldigen, dann ist das Mobbing. Eine der ältesten zu verurteilenden Verhaltensweise gegenüber seinen Mitmenschen.
Dieses Verhalten nicht mehr einfach hinzunehmen, zu verschweigen oder zur Tagesordnung übergehen, war vor etwa 6 Jahren die Intention von einer Handvoll Menschen aus dem Landkreis Erding. Motiviert durch eigene einschlägige Erfahrungen oder das Miterleben von Mobbing bei Verwandten, Freunden oder Arbeitskollegen traf man sich ein Jahr lang, etwa monatlich, um einen Verein zu gründen.
Es wurde um Worte und Formulierungen gerungen, um eine genehmigungsfähige Satzung zu erstellen. Um Ziele und Projekte zu formulieren. Um einem Verein eine Basis zu geben, der Opfern ein Hilfsangebot bieten, und Mobbing im Vorfeld eindämmen sollte. Allein die Namensfindung beschäftigte die Gruppe längere Zeit. Heraus kam ein Wortspiel aus dem Wort Mobbing und dem Landkreiskürzel ED. Die Aufforderung nicht zu mobben: mobb ned. e.V.
Diese Prävention, vor allem bei den Kleinsten unserer Gesellschaft, also bereits im Kindergarten und der Grundschule war letztendlich das Hauptthema, auf das sich dann vor 5 Jahren neun Landkreisbürger einigten und der mobb ned e.V. konnte gegründet werden.
Die Kulturpreisträgerin und Puppenspielerin Beate Welsch entwickelte zusammen mit der 1. Vorsitzenden Gertraud Mesner ein kleines Theaterstück. “Miteinander-Füreinander“. Die Geschichte von Tobi und seinen Unterwasserfreunden Glitzerfisch, Qualli, Wali &Co soll Kindern helfen die Problematik von Mobbing zu erkennen, sich Hilfe zu holen und vor allem kein Mitläufer zu werden. Auch ein passendes Mitsinglied wurde von Gertraud Mesner, Sylvia Seizinger und Thomas Mayr konzipiert. Das Thema wird von den Erzieherinnen und Lehrerinnen vor bzw. nachbereitet.
Online und in Präsenz gab es Vorträge unter anderem zum Thema Mobbing und wie reagiert man.
Finanziert werden die Projekte durch den Mitgliedsbeitrag und Spenden. Zu den Spendern gehören unter anderem der Lions Club Erding, Amadeus oder auch die Bürgerstiftung.
Als erste Anlaufstelle für Interessierte gibt es regelmäßig Stammtische. Die Termine sind in der Homepage einzusehen (https://www.mobbned.de)
Und nun darf bereits das 5-jährige Vereinsjubiläum begangen werden. Der Erfolg kann nicht durch irgendwelche Zahlen belegt werden, aber es gibt ein gutes Gefühl auf der richtigen Seite zu stehen und die richtigen Werte an unsere Kinder weiterzugeben.
Verfasst von: Brigitte Murla
Zeitungsartikel
